Kennen Sie auch das Gefühl, wenn das Atmen immer schwerer wird, wenn die Hände schweissig werden, wenn der Druck auf der Brust unerträglich scheint? Vielleicht rebelliert auch der Magen oder der Darm? Die Angst zu scheitern kennt wohl jeder irgendwie.

Ich musste mich zum Beispiel als Kind vor den Prüfungen meist übergeben, kein so schöner Teil meiner Erinnerung. Prüfungsangst nannte man das dazumal, heute weiss ich, es war die Angst zu versagen, zu scheitern an dem, was ich oder andere bewusst oder unbewusst von mir erwarteten. Noch heute träume ich manchmal von verpatzten Prüfungen, ist das nicht der Hammer?

Was nährt eigentlich dieses Gefühl «Versagensangst»? Primär wäre da mal die Angst, andere zu enttäuschen, den Ansprüchen anderer nicht zu genügen. Sekundär ist es aber auch die Angst gesellschaftlich nicht anerkannt und integriert zu werden, Beziehungen und wichtige Menschen zu verlieren. Unsere Versagensangst lähmt uns und verhindert, dass wir unser Potenzial ausschöpfen. Es kommt zu Denkblockaden, zu Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Erlebte Misserfolge werfen uns in ein Loch und das Selbstbewusstsein ist angekratzt. Scheitern ist unangenehm, oft sogar peinlich und kann mit der Zeit in einer ausgewachsenen Depression enden. Man zweifelt an sich und dann an der ganzen Welt.

Überlegen Sie mal, was tatsächlich möglich wäre, wenn das Scheitern positiv besetzt wäre? Wie gut sich das anfühlt? Sie würden Sich nicht davon abhalten lassen, Neues auszuprobieren. Sie würden Sich nicht als Versager fühlen, wenn was mal nicht klappt. Sie experimentieren und Sie dürfen scheitern. Wie Winston Churchill sagte: «Erfolg ist die Fähigkeit, von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren». Nachfolgende vier Punkte sollen Sie auf dem Weg zum positiven Scheitern begleiten:

  1. Mut zur Lücke
    Scheitern nicht persönlich zu nehmen bedeutet nicht, den anderen oder den Umständen die Schuld zu geben. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man mal Fehler begeht oder etwas nicht hinbekommt. Das ist nur menschlich und wir alle wissen: «kein Mensch ist perfekt». Lassen Sie die negativen Gefühle zu und dann verzeihen Sie Sich für alles, von dem Sie denken, dass Sie es falsch gemacht haben. Es ist passiert, schauen Sie vorwärts.
  2. Ziel vor Augen behalten oder verwerfen
    Misserfolg ist nichts weiter als ein Lernprozess. Scheitern bringt Innovation. Behandeln Sie den Misserfolg wie eine Strassensperre, wenden Sie und wählen Sie einen anderen Weg. Kommentieren Sie Ihr Scheitern mit folgenden Sätzen: «Da habe ich wohl noch nicht die richtige Strategie angewendet.» oder «Dieser Weg ist offenbar nicht der richtige für mich.». Behalten Sie Ihr Ziel nach wie vor klar vor Augen, formulieren Sie es als Ziel und schreibe Sie es auf. Wenn es sich nach wie vor gut anfühlt dieses Ziel zu haben versuchen Sie einen anderen Weg, wenn nicht verwerfen Sie das Ziel. Vielleicht ist Ihr Ziel ein anderes.
  3. Positive Mantras
    Wenn da den ganzen Tag eine leise Stimme sagt: «Ich kannst das nicht», «Ich bin zu blöd», «es ist zu spät» … oder ähnlich aufbauende Worte, kann das nicht helfen. Denn so wie man mit sich selbst umgeht, so fühlt man sich! Wenn man also liebevoller mit sich ist und zu sich Dinge sagst, wie: «Ich kannst das», «Ich bin ein toller Mensch» … dann wird es einem deutlich besser gehen. Eine Möglichkeit ist auch Freunde zu fragen, was sie an einem schätzen. Lassen Sie ihnen Zeit für die Antwort und schreiben Sie auf, was sie sagen.
  4. Darüber sprechen
    Die Angst vor dem Versagen führt genau in das Versagen. Machen Sie Sich die Ängste bewusst und stellen Sie Sich ihnen. Hinter der Angst steckt nämlich ein grosses Wachstumspotenzial. Hier leistet ein Coach wertvolle Arbeit und begleitet Sie durch den Prozess.

Fühlen Sie sich angesprochen oder haben Sie weiterführende Fragen? Gerne unterstütze ich Sie zu diesem Thema in einem Life Coaching.

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